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Haiti: Für die Erdbeben-Überlebenden wird die Zeit knapp

Kategorien: Karibik, Haiti, Aktuelle Meldungen, Bürgermedien, Humanitäre Hilfe, Katastrophe

Keziah Furth ist eine 24-jährige amerikanische Krankenschwester, die mit Kindern in Haiti arbeitet. Sie konnte heute zu Hause anrufen und ihre Eltern schrieben diesen Bericht [1]in ihrem Blog über ihre Erfahrungen seit dem Erdbeben: Mwen renmen ti moun Ayiti yo [2]!:

Sie hat sofort ein paar Medikamente eingepackt und begann die Verwundeten in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu versorgen. In den ersten beiden Tagen kamen viele Verletzte. Ungefähr 300 Leute lagerten zuletzt in einem nahe gelegenen Bauplatz, wo sie unter die Menschen ging und Schmerztabletten und Bandagen verteilte, Wunden ohne chirurgische Instrumente oder sterile Ausrüstung zunähte, Antibiotika, Nahrung und Wasser verteilte…

Sie sagt, es gibt immer weniger Verwundete zu pflegen aber jetzt ist, wenn man die Straßen entlang geht, der Gestank der Toten überwältigend. Aus jedem eingestürzten Haus dringt dieser Geruch. Obgleich viele ihrer “Patienten” jetzt stabilisiert sind und leben werden, sind viele gestorben.

Keziah warnt, dass, wenn nicht schnell Nahrung, Wasser und Medikamente kommen, viele unnötig sterben werden. Sie hat bisher noch keine ausländischen Hilfe- oder Rettungsteams in dem Teil der Stadt gesehen, in welchem Sie die Verletzten behandelt:

Keziah erhält Nahrung und sauberes Wasser vom St. Joe's Home [3]. Die meisten Menschen haben nicht soviel Glück; Nahrung und Wasser werden immer knapper. Kez glaubt, dass, wenn nicht bald Hilfe kommt, Hunde getötet werden, um etwas zu essen zu haben. Diesen Teil der Stadt hat bisher keine Hilfe erreicht. Sie haben keine Helfer, keine Wasserwagen, keine Rettungsteams gesehen. Hubschrauber wurden gesehen, aber es haben keine Kontakte stattgefunden; es gibt keine Anzeichen, dass Hilfe eingetroffen ist. Als ich Kez sagte, dass die US-Streitkräfte in P.au.P sind, und dass das Rote Kreuz sowie Rettungs- und Ärzteteams aus vielen Ländern gelandet sind, hat sie geweint.

Kez Vorräte gehen zur Neige; sie schätzt, dass sie am Samstag keine Verbände, keine Medizin und kein Wasser mehr verteilen kann. Sie hat alles für die Verwundeten getan, was in ihren Kräften lag. Wenn nicht bald Hilfe kommt, werden viele unnötig sterben.