Tunesien: Student für Presse-Interview eingesperrt

Nach Interviews mit Radio Monte Carlo International und Radio France International verschwand der tunesische Student Mohammed Soudani am 22. Oktober.

Soudani verschwand für 18 Tage, bis die tunesische Polizei seine Familie informierte, dass er in dem Murnaguiya Gefängnis, etwa 15 km von der Hauptstadt Tunis entfernt, eingesperrt sei.

Laut einigen Quellen informierte die Polizei Soudanis Familie ferner, dass er vor Gericht gestellt wurde und aufgrund von “ordnungswidrigem Benehmen” ohne Rechtsbeistand zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Sie erfuhren weiterhin, dass er gegen seine Verurteilung Berufung eingelegt hatte.

Bei seinem Erscheinen vor Gericht am 6. Dezember wies er die gegen ihn eingereichte Anklage zurück und erklärte, dass er während seiner außergerichtlichen Haft aggressive gefoltert worden sei. Seine Anwälte baten um Aufschub, um den Fall untersuchen zu können und um Freilassung gegen Kaution. Der Freilassungs-Antrag wurde abgelehnt, während sein Prozess bis zum 14. Dezember 2009 verschoben wurde.

Soudani wurde über seine früheren Tätigkeiten als Studentenführer der Allgemeinen Studentenunion von Tunesien interviewt. Im vergangenen Jahr war er an einem 56-tägigen Hungerstreik zusammen mit vier anderen Studenten beteiligt, die ihr Recht forderten, wieder zur Schule gehen zu dürfen. Über ihre Hungerstreik-Erfahrungen hatten sie Tag für Tag in einem Blog berichtet, der in Tunesien zensiert wurde.

Eine Facebook-Gruppe und ein Blog wurden angelegt, um Mohammed Soudani in seiner Notlage zu unterstützen.

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