Die madagassische Online-Community war erleichtert, als bekannt wurde, dass Razily, ein Ende März verhafteter Demonstrant, in der Öffentlichkeit gesehen wurde (fr) und wohlauf zu sein schien. Während die näheren Umstände der Freilassung Razilys noch ungeklärt sind, hoffen viele Blogger, dass dies, in Bezug auf das Verhalten der Sicherheitskräfte des Landes, den Beginn der Rückkehr zur Normalität bedeutet.
In den letzten Wochen gab es einen Anstieg der Zensur, der von der Verhaftung des Journalisten Evariste Ramanatsoavina am 5. Mai und der Entlassung von Ravoajanahary Johary, Direktor des staatlichen Fernsehens, am 19. Mai begleitet wurde. Am 15. Mai demonstrierten Journalisten für Meinungsfreiheit, wie das Kommitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) und Reporters without Borders (fr) mitteilten.
Mohamed Hassim Keita von CPJ erklärt:
Die Demonstranten zeigten ihre Solidarität mit Ramanatsoavina, ein Moderator, der, laut Verteidiger Fidele Rakotondrainibe, im Antanimora-Gefängnis in Antananarivo wegen “Anstiftung zur Rebellion” und “zivilem Ungehorsam” festgehalten wird. Der Journalist, der die Anschuldigungen abstreitet, muss sich wahrscheinlich am Mittwoch vor Gericht verantworten.
(Video von pakysse)
Reporters Without Borders hat weitere Einzelheiten über die Verhaftung Ramanatsoavinas:
Er wurde am Morgen des 5. Mai um 5 Uhr in seinem Haus vor den Augen seiner Tochter von maskierten Soldaten verhaftet und dem Gemischten Nationalen Ermittlungskomitee (CNME) vorgeführt, das sich in einem Vorort von Ambohibao in den Gebäuden des ehemaligen Hauptquartiers des früheren innerstaatlichen Nachrichtendienstes (DGID) befindet. Die Entscheidung, Ramanantsoavina anzuklagen wiedersprach einer ersten Stellungnahme von Charles-Aimé Randriamorasata, Generalsekretär des Minsteriums für Kommunikation, in der es hieß, die Behörden hätten ihn verhaftet, um den Sendeort von Radio Mada zu erfahren.
Die Freilassung Razilys
In der madegassischen Blogospäre wurden die guten Neuigkeiten über Razilys Freilassung mit großer Freude aufgenommen. Ndimby auf fijery blog erklärt die Schlüsselrolle, die den Bloggern bei der Druckausübung auf die Regierung zukam, und was seine Freilassung für die Online-Community nach der Krise in Madagaskar bedeutet:
Devant la démission des médias traditionnels sur le sujet, et il faut bien le dire, de l’opinion publique nationale devenue par la force des choses blasée, ce sont les blogueurs qui ont mis la pression. Alors qu’on n’a jamais vu un article de la presse écrite malgache poser la question, les internautes malgaches se sont mobilisés aux quatre coins du monde. Des gens qui ne se connaissaient pas, qui ne se parlaient pas, qui ne connaissaient pas Razily, en ont fait le symbole de leur lutte pour la démocratie et les droits de l’homme. Rappelons que suite à la mobilisation de la société civile et des blogueurs, le haut-commissaire des Nations unies aux droits de l’homme a envoyé discrètement un émissaire discuter avec le pouvoir de transition. Ce diplomate a rencontré à plusieurs reprises le Colonel Rakotonandrasana, le chef des mutins devenu Ministre de la défense
Der Blogger Avylavitra fragt sich, warum jetzt so stark mobil gemacht wird und wo alle zu Beginn des Konflikts waren (mg)?
Fanamarihana kely avy amiko fotsiny ny hoe: fa maninona moa no tsy nihetsika toy izao ny mpanao gazety fony nitranga ny fahafatesan’i ANDO (RTA)?
(Marsch gegen die Zensur von Avylavitra)
Auf der bekannten madagassischen Website TopMada wird bemerkt, dass das Journalistenkomitee in Madagaskar genug hat von der Parteilichkeit der Journalisten in der politischen Landschaft Madagaskars:
Selon le comité des journalistes, l’image du journalisme est fortement ternie suite à la participation active de certains de leurs confrères dans les actions et activités politiques. Les journalistes veulent revenir à la déontologie et à l’éthique de la profession
1 Kommentar