Insgesamt 158 Tunesier und deren Freunde aus aller Welt traten heute (26. März) für einen Tag in Hungerstreik, um ihre Solidarität für fünf Studenten zu bekunden, die sich seit dem 11. Februar in Tunesien im Hungerstreik befinden.
Die Initiative wurde als symbolische Unterstützung der Studenten über eine Gruppe auf Facebook [Fr] ins Leben gerufen. Die Studenten sind Mitglieder der tunesischen Studentengewerkschaft (UGET) und waren aufgrund ihres Aktivismus auf dem Campus von der Universität verwiesen worden.
In der Gruppe auf Facebook heißt es:
Des etudiants en grève de la faim depuis le 11 février pour le droit aux études. Soutenons les et faisons une grève de la faim d un jour !
L'Union Générale des Etudiants de Tunisie (UGET) est confrontée depuis plusieurs années à une politique de persécution systématique de la part du pouvoir tunisien… Les jeunes syndicalistes de l'UGET sont régulièrement harcelés, tabassés, terrorisés et torturés au cours de gardes à vue en dehors de toute légalité. La police a recours à toutes sortes de violences pour obliger les responsables syndicaux à démissionner de leurs fonctions, à trahir leurs camarades et à abandonner toute action militante.
Des policiers armés gardent les entrées et arpentent les couloirs des universités depuis de nombreuses années (plus précisément depuis que Ben Ali a été désigné premier ministre du temps de Bourguiba). Voila maintenant plus de 23 ans que ces policiers, corps étranger à tout savoir et à tout enseignement, persécutent les étudiants tunisiens pour les empêcher de coller des affiches, tenir des rassemblements ou des meetings exprimant leurs revendications.
Pourtant une telle violence n'a nullement de justification. Les jeunes syndicalistes de l'UGET ne s'engagent que dans des actions pacifiques non violentes. Ils organisent souvent ces actions pour réclamer l'amélioration de leurs conditions d'études et de vie, le développement de la qualité de leur enseignement ou l'ouverture de nouvelles perspectives post-universitaires d?embauche et de recrutement. L'UGET s'engage aussi régulièrement, à côté du reste des forces démocratiques, dans la défense des libertés politiques. Il se réclame de ceux qui soutiennent les luttes sociales justes des tunisiens. Ses militants n?épargnent jamais leurs efforts quand il s'agit de solidarité avec les causes des peuples arabes et notamment celle du peuple Palestinien. Ce sont ceux là, les torts des militants de l'UGET, aux yeux d'un pouvoir dirigé par l'arbitraire et le non respect des libertés syndicales.
Le 11 février 2009, quatre militants et responsables syndicaux de l'UGET ont entamé, dans le seul et minuscule local de l'organisation 19 Rue Naplouse à Tunis, une grève de la faim illimitée. Ils exigent le droit de poursuivre leurs études supérieures et réintégrer leur faculté après avoir été injustement exclus, suite à des conseils de discipline à cause de leur engagement et de leur activité syndicale.
Ein Tag im Hungerstreik aus Solitarität gegenüber den tunesischen Studenten, die sich seit dem 10. Februar 2009 im Hungerstreik befinden
Die tunesische Studentengewerkschaft (UGET) ist seit mehreren Jahren Ziel systematischer Verfolgung durch tunesische Behörden…Junge UGET-Gewerkschaftler werden regelmäßig, ohne jeden Respekt vor dem Gesetz, in Polizeigewahrsam schikaniert, geschlagen, terrorisiert und gefoltert. Die Polizei greift auf alle möglichen Arten von Gewalt zurück, um Gewerkschaftsführer zum Rücktritt, Verrat ihrer Kameraden und zur Aufgabe ihres Engagements zu zwingen. Seit vielen Jahren (genauer gesagt, seit Ben Ali unter Bourguiba zum Premierminister ernannt wurde) werden die Eingänge und Korridore der Universitäten von bewaffneten Polizisten überwacht. Diese Polizeibeamten, allwissende Fremdkörper, verfolgen tunesische Studenten seit mehr als 23 Jahren, um zu verhindern, dass sie mithilfe von Aushänge, Treffen und Kundgebungen ihre Forderungen durchsetzen können. Gewalt wie diese ist nicht gerechtfertigt…die UGET-Studenten beteiligen sich nur an gewaltfreien Protesten, die sie deshalb organisieren, um eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und des Bildungsstandards zu erreichen, und für die Vergabe neuer Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium…sie setzen sich außerdem für die arabische Sache ein, besonders in Palästina…
Am 11. Februar 2009 erklärten fünf UGET-Gewerkschaftsführer in ihrer winzigen Filiale in der Rue Naplouse Nr. 19 in Tunis einen Hungerstreik mit offenem Ende. Sie fordern ihr Recht auf Fortsetzung ihrer Studien an der Universität und die Wiederaufnahme an ihren Fakultäten nach ihrem ungerechtfertigten Verweis, der Disziplinarmaßnahmen aufgrund ihrer Gewerkschaftstätigkeit folgte.
Die fünf Studenten heißen Ali Bouzouzeya,Taoufik Louati, Aymen Jaabiri, Mohamed Boualleg und Mohamed Soudani. Sie befinden sich im Hungerstreik, mit dem sie die Rückkehr in ihre Vorlesungen fordern.
In der Zwischenzeit hintert die Polizei Menschen, die die Studenten unterstützen wollen, am Betreten des Gebäudes der UGET, wo sich die Studenten im Streik befinden, wie das Video oben zeigt.
Nach nun schon 43 Tagen Hungerstreik verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand und ihre Leben sind in Gefahr. Sie wurden bereits mehrfach ins Krankhaus eingeliefert und Ärzte drängten auf ein Ende des Hungerstreiks. Die Studenten bestehen jedoch auf eine Fortsetzung bis ihnen die Rückkehr an ihre Universitäten erlaubt wird. Trotzdem lässt eine Änderung der Haltung der tunesischen Behörden noch auf sich warten.
Was wird als Nächstes passieren? Wird die Regierung warten, bis sie sterben, bevor etwas getan wird? Nur die Zeit wird diese Frage beantworten.