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Syrien: Reaktionen auf die Blockade des Gaza-Streifens

Kategorien: Israel, Palästina, Syrien, Aktuelle Meldungen, Internetaktivismus, Katastrophe, Kriege & Konflikte, Menschenrechte, Politik, Umwelt

Light Up GazaDieses Bild soll an den Gaza-Streifen im Dunkeln erinnern. Während Israel die Grenze weiterhin blockiert wird die Situation für die Menschen schlimmer und schlimmer. Während der Mittlere Osten wegen des Ausnahmewetters zittert, sitzen die Menschen im Gaza-Streifen ohne Heizöl und Strom da.

Hier sind einige Reaktionen aus der syrischen Blogosphäre:

Ayam postet auf seinem Blog The Damascene Blog [1] einfach das Gedicht “Die Wütenden” [2] von Nazir Kabbani [3]:

يا تلاميذ غزة
نحن أهل الحساب والجمع والطرح
فخوضوا حروبكم واتركونا
نحن موتى لا يملكون ضريحاً
ويتامى لا يملكون عيونا
قد لزمنا جحورنا
وطلبنا منكم أن تقاتلوا التنّينا
قد صغرنا أمامكم ألف قرن
وكبرتم خلال شهر قرونا

Oh, Schüler aus Gaza,

Wir sind die Menschen der Rechenarten, der Addition und der Subtraktion,

Kämpft in euren Kriegen und lasst uns zurück,

Wir sind Tote ohne Särge,

Waisen ohne Augen,

Wir bleiben in unseren Verschlägen,

Und bitten euch den Drachen zu bekämpfen,

In euren Augen werden wir tausend Jahrhunderte kleiner,

In einem Monat seit ihr für Jahrhunderte gewachsen.

Rime von Mosaic [4] gibt das Gefühl der Frustration [5] bezüglich der Reaktion der internationalen Gemeinschaft wieder:

Man muss wirklich andere Medien verfolgen oder andere Nachrichten sehen um zu erfahren, dass die unmenschliche Behandlung der Palästinenser durch Israel erneut keine Grenzen kennt und dass nach dem systematischen Mord an duzenden Palästinensern in den vergangenen Wochen die Belagerung des größten und verzweifelsten Ghettos weiter anhält.

Abu Fares [6] schreibt in den Kommentaren und gibt dabei die Auffassung vieler Syrer wieder:

 Die Babies, die diese Quall überstehen werden erwachsen werden und sich ihren Unterdrückern gegenüber stellen – und sie werden auch die stellen, die die Wahrheit umschreiben, sodass es ihrer verquerten Moral entspricht.

Sie würden von den Israelis und den führenden Medien ‘Terroristen’ genannt werden:

Denn sie starben erstens nicht in ihren Brutkästen, als sie die Chance hatten unter Beweis zu stellen, dass sie gute Babies seien, und zweitens weil sie für ihre Rechte einstehen und kämpfen werden. Wieder und wieder!

Annie, ein Belgierin die Jahrelang in Syrien lebte und bei Vivre en Syrie [7] bloggt, veröffentlicht eine gemeinsame Stellungnahme [8] von 40 internationalen, israelischen und palästinensischen Entwicklungshilfe- und Menschenrechtsorganisationen:

Wir, die unterzeichnenden internationalen, israelischen und palästinensischen Entwicklungshilfe- und Menschenrechtsorganisationen fordern ein sofortiges Ende der Blockade des Gaza-Streifens durch Israel, ein Ende der internationalen Isolation und Gespräche und Ausgleich zwischen den palästinensischen Parteien. Wir rufen auch zum Ende der 40jährigen Besetzung durch Israel auf, im Namen des Friedens und der Gerechtigkeit für alle.

‘Wir leben in Angst vor der Verwüstung unserer Gesellschaft. Die Belagerung des Gaza-Streifens ist ein furchtbares Verbrechen. Ich möchte der Welt sagen: Behauptet nicht, ihr hättet nichts gewusst.’