Während des Befreiungskrieges von Bangladesch 1971 unterstützten Großteile der Bevölkerung den Kampf um Unabhängigkeit von Pakistan – außer manchen Gruppen, der fünften Kolonne. Jamaat-e-Islami ist die älteste Religionspartei von Pakistan und ihre bangladeschische Abteilung hat 1971 mit dem pakistanischen Militär erfolglos versucht, die Unabhängigkeit von Bangladesch zu verhindern. Neben der Versorgung des pakistanischen Militärs mit Informationen über die Streitkräften auf der Seite der Unabhängigkeitsbewegung hat Jamaat auch viele Milizheere, z.B. die Razakar, Al badr und Al shams gegründet, um die bangladeschischen Freiheitskämpfer zu finden und zu töten. Ein großes Teil der Intellektuellenkreise von Bangladesch wurden von Al Badr and Al Shams ermordet, als diese die Niederlage ahnten. Jamaat wurde anschließend verboten und 1978 wiederhergestellt, als die politische Parteien in Bangladesh ihr Platz eingeräumt und sie letztendlich zu Koalitionspartnern machten.
Neulich wurden die Bangladeschs empört durch die Äußerung des Jamaat-e-Islamsführer Ali Ahsan Muhammad Mujahid, dass “Jamaat nicht gegen dem Befreiungskrieg 1971 gearbeitet habe und es keinen Kriegsverbrecher in dem Land gäbe.”, und durch die Bemerkung von einem anderen Jamaatführer (Shah abdul Hannan), dass der Befreiungskrieg eigentlich nur ein „Bürgerkrieg“ gewesen sei. Drishtipat Blog hat eine Menge von Dementi, Antworten, Analyse, Politik- und Fallakten bezüglich dieses Thema zusammengefasst und eine rege Diskussion fand in den Kommentaren statt.
E-Bangladesh glaubt, dass dies ein Versuch zur Umschreibung der Geschichte sei und bemerkt:
Dies wiederspricht den Angaben des Jamaatführers während des Befreiungskrieges 1971, in dem er sich auf der Seite von Pakistan gestellt hat und dem pakistanischen Militär geholfen hat, die Bangladeschischen zu ermorden und zu vergewaltigen, was in einem der schlimmsten Völkermorden der Welt endete.
Ich will diese Schlangen für Kriegsverbrechen verurteilt sehen, bevor sie eines natürlichen Todes sterben.
Tacit hinterfragt die Absicht von Jamaat und bemerkt:
“Mit ihrer Bekanntmachung hat Jamaat in Wirklichkeit die politischen Tätigkeiten wieder in den Diskurs der politischen Mitte von Bangladesch eingeläutet.”
Lal Dorza berichtet dass Jamaatführer geloben, dass keinen Prozess gegen die angeklagten Kriegsverbrecher angestrengt wurde [bn], warum solle man sie also Verbrecher nennen? 1974 wurde eine allgemeine Begnadigung für manche der Kriegsverbrechern verkündigt.
Allerdings erinnert [bn] Eskimo daran, dass die Begnadigung keine Pauschalamnestie war, sondern eine Eingeschränkte Amnestie nur für diejenigen, gegen die keine bestimmte Klage eingebracht wurde. The 3rd world view zitiert Dr. Hasan, Gründer des Untersuchungsausschuss zur Aufklärung von Kriegsverbrechen, eine Gruppe, die die Kriegsverbrechen vom pakistanischen Militär und ihren heimischen Kollaboratoren im Jahre 1971erforscht. Er ist der Meinung, dass das Statement von Muzahid eine krasse Lüge ist:
“Wir haben starke Beweise und Unterlagen gegen denjenigen, die sich an Kriegsverbrechen während des Befreiungskrieges beteiligt haben und was ist jetzt benötigt wird, um die Täter auf die Anklagebank zu bringen, ist eine Initiative.”
1994 führte ein nationaler Volksuntersuchungsausschuss eine Verhandlung um acht Kriegsverbrecher in Bangladesch (einschließlich Ali Ahsan Muhammad Mujahid) und 1995 stellte er einen Bericht vor, der hier zu finden ist. Der Bericht fasst zusammen:
Der Untersuchungsausschuss gelangt nach der Überprüfung der Straftaten der Angeklagten und der betreffenden Gesetzen zu der Erkenntnis, dass diese Kriminellen nach dem Internationalen Straftat (Tribunal) Gesetz von 1973 verurteilt werden können. Um die Souveränität von Bangladesch zu sichern, um den Frieden, Menschenrechte und die Würde des Menschen zu gewährleisten, müssen diese Verbrecher (die Mörder, Kollaborator und Kriegsverbrecher) vors Gericht gestellt werden. Der Ausschuss empfiehlt dringend die Gerichtsverhandlung zu diesen Straftaten.
Allerdings verpassten die folgenden Regierungen aus unbekannten Gründen die Chance, Maßnahme gegen die Verbrecher zu ergreifen. Die wichtigsten Kommentatoren schlagen auch vor, dass es höchste Zeit sei, gerichtlich gegen die Kriegsverbrecher vorzugehen. Aufgrund der fehlenden Beweise nach 36 Jahren, wäre es nötig, andere Maßnahmen zu ergreigen, z.B. die Gründung eines Wahrheitsausschusses, um diese Straftate zu behandeln.
Blogger wie Eskimo verlangen [bn], dass Jamaat nicht das Recht zur Teilnahme an der Politik in Bangladesch haben soll. Sie legen dar, dass seine Hauptagenda sei einen Religionsstaat zu gründen, die der Demokratie, Justiz, Verfassung und Sozialstruktur des Landes widersprechen. Einige Blogger haben sogar eine Webseite zur Verbreitung ihres Protests zusammengestellt, die “ Verbann tJamaat-e-Islami” heißt.
Mash postet Filmschnipsel und Zeitungsartikeln über den 1971er Volkermord von Bangladesch. ShadaKalo postet manche Bilder von dem Genozid, die vom pakistanischen Militär und ihren Kollaboratoren gegen die Bangladescher 1971 durchgeführt wurde, und wiederholt die Wörter:
Ich werde nicht vergessen. I werde euch auch nicht vergessen lassen.
Geschrieben von Rezwan.
3 Kommentare
Natürlich sollten Kriegverbrecher verurteilt werden. Aber ich verstehe nicht warum die AL es nicht getan hat, als sie an der Regierung war. Und statt die über die Vergangenheit zu streiten sollte man viel mehr über die Zukunft reden. Was bringt es über die Vergangenheit zu streiten wenn die Bevölkerung fast am verhungern ist (hallo, Bangladesch gehört zu den ärmsten ländern), man sollten versuchen den BIP zu erhöhen, Korruption zu Stoppen und mal zusammen zu kommen. Warum können AL und BNP nicht im Parlament zusammen kommmen, statt sich gegenseitig zu hassen und menschenleben zu fordern durch demos und schlägertrupps. Die Zukunft von Bangladesch ist wichtiger als die Vergangenheit. Andere arme Länder werden reicher und in Bangladesch ist die Wirtschaft kaum gestiegen.
es ist immer gut, jemand außerhalb Bangladeshs zu sehen, der versucht, Bewusstsein über unseren Befreiungkrieg zu wachsen.