Mobiles Internet und HIV-Pflichttest in Malawi

Die Internetnutzer können in Malawi seit diesem Jahr auch von ihren Handys aus ins Netz gehen. Dies geht auf eine Initiative des Festnetzanbieters Malawi Telecommunications Limited und zwei Mobilfunkbetreibern (Telekom Networks Malawi und Celtel Malawi) zurück. Die Einführung von Diensten wie mobiles Internet und MMS sorgt für Aufregung unter den Malawiern.

Mile aus Mzuzu begrüßt die Initiative in seinem Beitrag ICT Development in Malawi:

Auf meiner ersten Homepage habe ich geschrieben, dass ich einmal in der Lage sein möchte, aus meinem Heimatdorf in Mzimba ins Internet zu gehen. Dank Celtel ist das nun möglich, wenn ich mich auch bislang darauf beschränken muss, ein paar Seiten und die E-Mails zu checken. Noch immer wünsche ich mir, von hier aus frei surfen und Software für mein Laptop runterladen zu können, sodass meine Softwareentwicklung nicht lokal gebunden bleibt. Teure ICT-Dienste. Ich frage mich, warum das hier so viel teurer ist als anderswo.

 HIV-Pflichttests???

Schwarzafrika beheimatet etwa 25 Millionen HIV-infizierte Menschen. Während viele Länder freiwillige Beratungen einsetzen, um den HIV-Test zu fördern, denkt der Blogger Benett Kankuzi, dass es an der Zeit sei, den HIV-Test zur Pflicht zu machen. Aus Botswana, wo HIV weit verbreitet ist, sagt er, es gebe viele Gründe, warum verpflichtende Test angestrebt werden sollten:

  • Jeder Bürger würde seine Situation kennen, und sein eigenes Leben entsprechend planen. Das würde verhindern, dass manche einfach den Kopf in den Sand stecken und behaupten, nicht infiziert zu sein, obwohl sie es gar nicht mit Sicherheit sagen können.
  •  Freiwillige Angebote sind daran gescheitert, genug Menschen zu den Tests zu bewegen. Wieviele machen diesen Test denn schon freiwillig? Habe Sie den Test schon gemacht?

Der Gesundheitsjournalist Kondwani Muthali hat auf seinem Blog eine List mit den neuesten Akronymen für HIV und AIDS veröffentlicht.

UNAIDS hat die Akronyme wieder überarbeitet, so dass eine Person mit HIV nun PLHIV genannt wird, junge Menschen mit HIV sind YPLHIV. Früher hieß es PLWHA, PLWA, PLWH PWA und YPLWH, YLWH… Wer von Menschen mit HIV spricht, sollte bestimmte Ausdrücke vermeiden: ‘AIDS Patient’ sollte nur im medizinischen Zusammenhang gebraucht werden (ein Mensch mit AIDS ist die meiste Zeit nicht in der Rolle eines Patienten); […]

Ein weiteres Gesundheitsthema betrifft den Einfluss des Mangels an fließendem Wasser auf die Bildung der malawischen Schüler. Es wird berichtet, dass viele Mädchen die Schule verlassen, sobald sie in die Pubertät kommen, weil sie die Unannehmlichkeiten und Peinlichkeiten nicht ertragen, die sich aus dem Wassermangel ergeben. Pilirani Semu Banda bezieht sich auf eine Regierungsstatistik, nach der jedes Jahr 10,5% der Mädchen vorzeitig die Schule verlassen, im Vergleich zu 8,4% bei den Jungen. Dazu kommt, dass 22% der Mädchen gar nicht zur Schule gehen, während von den anderen 60% nicht regelmäßig zum Unterricht erscheinen.

Unter dem Titel ‘Lack of Running Water Puts Girls’ Education at Risk‘ schriebt sie über die Probleme, denen sich Mädchen gegenüber sehen, wenn es in der Schule kein fließendes Wasser gibt:

 Das hart arbeitende, entschlossene 13jährige Mädchen besucht eine Grundschule ohne Wasser. Die 350 Mitschüler von Rita müssen sich zwei Latrinen teilen, und es gibt keinen Wasserhahn, an dem man sich danach die Hände waschen könnte.

Rita sagt, sie und andere pubertierende Mädchen fänden die schlechten Sanitäranlagen noch unangenehmer, wenn sie ihre Monatsblutungen haben. “Es ist schwierig, sich im Unterricht zu konzentrieren, wenn man weiß, dass es in den Pausen kein Wasser geben wird, mit dem man sich waschen kann. Normalerweise bleibe ich lieber Zuhause, wenn die Monatsblutungen kommen.”

Geschrieben von Victor Kaonga.

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