Nata Blog: Ein Blog aus einem afrikanischen Dorf

Eine der Erfolgsgeschichten von Kraft und Reichweite im afrikanischen Bürgerjournalismus, ist mit Sicherheit der Nata-Blog. Der Blog kommt aus dem Dorf Nata in Botswana. Nata ist ein Dorf mit über 5000 Einwohnern und liegt am Rande des Makgadikgadi Beckens, dem größten Salzbecken in der Welt. Der Blog dient als Werkzeug im Kampf gegen die verherrenden Auswirkungen von HIV/AIDS in Nata. Es werden Menschen vorgestellt, die mit Aids leben, Jugendgruppen, Krankenhausmitarbeiter und Sozialarbeiter. Darüber hinaus gibt es den Besuchern einen Einblick, wie Menschen in afrikanischen Dörfern leben. Der Blog wird auch genutzt, um Spenden zu sammeln.

Leider hat HIV/AIDS verherrende Auswirkungen auf die Leute in diesem kleinen Dorf. Botswana hat die zweithöchste HIV Infektionsrate in Afrika. Die aktuelle Infektionsrate liegt landesweit bei 37%, die Rate in Nata liegt sogar noch höher. Die Pandemie hat Nata mit über 400 Waisen zurückgelassen. Gegenwärtig sind annährend 50% aller schwangeren Frauen HIV positiv. Man muss dankbar sein, dass in Botswana Therapien gegen die Entstehung von Retroviren für Menschen mit schwachen CD4(T-Zellen) Werten verfügbar sind. Ebenso haben wir ein Präventionsprogramm für die Mutter-Kind-Übertragung, dass die Infektionsrate zwischen Mutter und Kind auf etwa 5% gedrückt hat. Diese Webseite ist den Menschen von Nata gewidmet, die trotz der enormen Verluste und Herausforderungen immer noch den Mut und die Entschlossenheit haben, das Wüten dieser Pandemie zu bekämpfen.

Am Anfang hatte Nata keinen Blog, bis…:

Der Nata-Blog wurde durch den Weltreisenden Jon Rawlinson gestartet, als er auf dem Weg zum Okavango Delta durch Nata kam. Die Reiseführer schrieben zu Nata nichts weiter, als dass es ein staubiges Loch sei und hatte nicht die Absicht dort länger als nötig zu bleiben. Aber wie es der Zufall so wollte, traff er dort eine Freiwillige des Friedenskorps mit dem Namen Meldody Jenkins, die als HIV/Aids Erzieherin und Sozialarbeiterin arbeitete. Jon wollte mehr über die Auswirkungen von HIV/Aids in Botswana wissen und interessierte sich nicht mehr für die Touristenorte Afrika`s. Schon nach einer Nacht, in der er die Leute aus dem Ort getroffen hatte und aus erster Hand hörte, wie sie versuchten die Ausbreitung der Krankheit unter Kontrolle zu bringen, fühlte er sich davon gefangen genommen und wollte helfen. Seitdem war er zweimal in Nata gewesen und wurde dem Kgosi(Ortsvorsteher) vorgestellt sowie den meisten Fachleuten, die dort arbeiten, um die Ausbreitung von HIV/Aids aufzuhalten. Nata profitiert von der Tatsache, dass unser Weltreisender ebenso ein professioneller Produzent, Herausgeber und Webdesigner ist. Jon und Melody arbeiteten an einem Dokumentarfilm über HIV/Aids in Nata, in der Hoffung die Geschichte von Nata in die Welt zu tragen. Jon entdecke ein unglaubliches Dorf voller schöner Mokalane Palmen, die den Fluss Nata säumen. Anders als die meisten Touristen, wollte Jon mehr tun als nur ein paar Fotos von Elefanten und Giraffen machen und dann nach Hause fahren. Er wollte etwas verändern und bot an, die Seite zu erstellen und zu unterhalten. Nach vielen Diskussionen und der Frustration, dass Spenden nur an große Organisationen gehen und selten an diejenigen, die sie wirklich brauchen, entschieden Jon und Melody den Menschen mit dieser Webseite zu helfen.

Die Beiträge im Blog werden geschrieben von Melody Jenkins, einer U.S. Friedenskorps Freiwilligen, Martha Ramaditse, die aus Nata stammt und Herrn Seloma Tiro, dem Vorsitzenden der Aids- und Waisenstiftung von Nata, die sich um die Spenden kümmert, welche durch die Webseite hereinkommen.

Herr Tiro hat einen entscheidende Rolle für den Erfolg des Blogs gespielt:

Diese Webseite währe ohne seine Großzügigkeit nicht möglich gewesen. Seit dem Bestehen der Webseite hat Herr Tiro Martha und Melody seinen Laptop zum bloggen geliehen, für das Internet gezahlt und uns erlaubt seinen Server zu nutzen. Er hat alles getan, ausser uns sein eigenes Büro zu übereignen. Bei der Geburt der Webseite gab es nur drei Menschen im Dorf mit Internetzugang. Mr Tiro wurde mit zum Mitgründer der Webseite, da es nicht möglich gewesen wäre, sie ohne ihn aufzusetzen. Mr Tiro ist Mitbesitzer der natavillage.org Domain und des Nata-Blogs.

Der Blog wurde entworfen und wird verwaltet durch John Rawlinson.

Kürzlich gewann der Nata-Blog den Wettbewerb des Informations-und Technologiewettbewerbs des Friedenskorps:

Im Januar nahmen wir am Informations- und Technologiewettbewerb des Friedenskorps teil. Wir erfuhren im Juni, dass wir unter den 9 Finalisten waren. Er wurde angekündigt, dass wir einer der drei Gewinner waren. Die drei Gewinner werden in der Dezemberausgabe des Worldview Magazin vorgestellt und die Projekte werden in internen und externen Publikationen des Friedenkorps erwähnt. Uns wurde mitgeteilt, dass wir auch in der Friedenskorps Times gezeigt werden. Wir wollen die anderen Gewinner Heidi Joseph in Zambia sowie Nicholas Cabiati und Daniele Schier im Senegal beglückwünschen. Wir denken, dass es ganz schön cool ist, dass sich drei Gewinner mit dem afrikanischen Kontinent auseinandersetzen. Es zeigt, dass hier Technnik verfügbar ist und jeden Tag wächst. Danke an Anthony Bloome vom Friedenskorps, dafür dass er den Wettbewerb gemeinsam mit den Preisrichtern organisiert hat. Wir möchten einmal mehr Jon Rawlinson aus Kanada für das Geschenk dieser Webseite an das Dorf Nata danken und Herr Seloma Tiro für seine fortwährende finanzielle Unterstützung des Projekts. Wir möchten ebenso unserem Vorsteher Kgosi Makgesi danken, dafür dass er die Gelegenheit ergriffen und erlaubt hat, dass sein Dorf das erste in Botswana mit eigener Webseite wurde.

Als Preis für den Sieg beim ICT Wettbewerb des Friedenskorps, bekam das Nata-Blog ein Stipendium, um an der internationalen Konferenz für Informationstechnologie und Jugend für Entwicklung in Genf teilzunehmen. Die Konferenz wurde organisiert durch die Globale Allianz für Informationstechnologie und Entwicklung(GAID) und der internationalen Telekommunikations Union(ITU):

Um von den Elefanten im Busch nahe Nata nach Genf zu kommen ist es ein großer Sprung. Die Freiwilligen des Friedenskorps, die mit den drei Siegerprojekten im ICT Wettberb des Friedenskorps zu tun hatten, erhielten ein Stipendium um am Weltforum für Jugend, ICT und Entwicklung in Genf teilzunehmen. Besonderer Dank gilt Herrn Paul Jhin, den Direktor für besondere Initativen im Haupsitz des Friedenskorps in Washington D.C. Da er verantwortlich dafür war, die Stipendien der Vereinten Nationen für die Freiwilligen zu sichern, die ihre Projekte im Internationalen Konferenzcenter in Genf vorstellen werden. Die Konferenz beginnt am 24. September und die Freiwilligen werden ihre Projekte am 26. September vorstellen. Dabei handelt es sich um eine ausgezeichnete Möglichkeit um die Kraft und die Bedürfnisse des Dorfes Nata in einem internationalen Umfeld darzustellen. Die Gelegenheit selbst ergab sich sehr kurzfristig. Es ist erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit das Friedenskorps und das Entwicklungsprogram der Vereinten Nationen die Tickets für uns organisierte um nach Genf zu reisen. Es werden viele Fotos gemacht, so dass wir die Erfahrungen mit euch allen teilen können. Besondere Glückwünsche an Jon Rawlinson und Seloma Tiro, die Partner in diesem Projekt sind. Aber es gibt noch mehr tun!! Nebenbei, Jon kompilierte die vorgehenden Einträge, so ist klar, wer der wahre technische Expert ist. Danke an Jon, unserem technischen Guru. Wir hoffen, dass diese Möglichkeit mehr Hilfsmittel nach Nata bringt. Dieser Beitrag wurde aus Jo-Berg in Südafrika versandt, als ich geduldig 5 Stunden Aufenthalt durchgestanden habe.

Während der Konferenz, enthielt Google`s interaktive Präsentation die Geschichte des Nata-Blogs:

Herr Delany [von Google] zeigt -wie oben zu sehen- einen Teil des Nata Videos, ein Dorf der Hoffnung. Es ist etwas schwer zu sehen, aber im Bild ist auch der Fluss Nata. Du kannst dir nicht vorstellen, welchen Stolz ich fühlte als unser kleines Dorf eine Stimme in diesem Umfeld bekam. Herr Delany motivierte die Nutzer jede Technologie zu nutzen, die ihnen zur Verfügung steht.

Nach der Konferenz schrieb Melody “Zurück zur Realität”:

Es war eine großartige Erfahrung Nata in Genf zu präsentieren. We hoffen, dass die Erfahrung mehr Aufmerksamkeit auf die Webseite lenken wird und so auch mehr Hilfe für die Menschen von Nata. Es waren viele Menschen aus verschiedenen afrikanischen Ländern in unserem Seminar und wir hoffen, dass weitere Dörfer ihre eigenen Webseiten starten werden und so mehr Menschen in abgelegenen Gebieten geholfen wird. Der Kontrast zwischen Genf nach Nata ist enorm. Die Frau im Bild versucht zu überleben, indem sie Bananen für 20 Cent an der Bushaltestelle Francistown verkauft. Der Preis für eine Tasse Kaffee in Genf, entspricht dem Tagesgehalt vieler Menschen in Nata. Für uns alle hier, heißt es zurück zur Arbeit.

Spenden von Unterstützern werden genutzt um Menschen mit HIV, Waisen, der Dorfklinik, der Herstellung von Mabogo Kunst und Kultur etc. zu helfen. Momentan ermöglichen sie die Verwirklichung einen Essaywettbewerbs:

Mit unseren Spenden sponsern wir gegenwärtig einen Essaywettbewerb für die Klassen 6 und 7 an der Grundschule von Nata. Das Thema des Essays soll sein: Wie hat HIV/AIDS mein Leben verändert oder wie könnte es mein Leben verändern? Es gibt $60 für den ersten Platz, $36 für den zweiten Platz, $18 für den dritten Platz, $9 für den vierten Platz und $5 für den fünften Platz. Zertifikate werden an die vergeben, die den 6 bis 10 Platz erreichen. Das ist viel Geld für ein Kind -so hoffen wir- dass es sie motiviert, lange über das Thema nachzudenken und so ihr bestes Tun um sich nicht mit dem Virus anzustecken. Wir haben fast 100 Essays zu lesen und werden die Gewinner anlässlich der Standard 7 Abschschiedsparty Ende diesen Monats bekannt geben. Wir werden den Siegeressay mit dem Bild des Studenten auf die Webseite stellen, so dass die jungen Leute von Nata über die Krankheit nachdenken. Wir versuchen Wege zu finden, die dazu führen, dass ihre Spenden die größte Wirkung haben. Für $127 haben wir eine ganze Schule dazu angeregt über HIV/AIDS nachzudenken und haben im Zuge dessen, die Schüler für ihre akademischen Bemühungen belohnt. Danke an all unsere Spender!! Nebenbei, es dauerte vierte Tage um das zu posten!! Wir vermissen Hochgeschwindigkeitsinternet und einen guten Server.

Letztes Jahr wurde das Nata-Blog auf Typepad vorgestellt:

Der Nata-Blog bemüht sich fortwährend mit Bildern, Geschichten und erstaunlichen Videoblog Einträgen. Das Blog dokumentiert die Anstrengungen und den Erfolg der Bürger, Krankenhausmitarbeiter und Lehrer, die mit der HIV/AIDS Pandemie zu tun haben…Bitte besucht einfach den Blog. Es bietet Autoren und Lesern gleichermaßen die Gelegenheit etwas tiefgründiges zu tun.

Die letzte Nachricht im Blog dreht sich um den Internetzugang in der Klinik von Nata:

Woo hoo! Nach endlosem Warten, haben wir endlich Internetzugang in der Klinik von Nata. Abgebildet oben ist Schwester Midwife Charity (aus Zimbabwe) die etwas im Internet nachschaut. Offiziell haben nur die ältere Schwester, der Doktor und der Pharmazeut das Privileg sich einzuloggen, aber wir hoffen, dass dieses Privileg bald auf andere Mitglieder der Belegschaft ausgeweitet wird. Uns wurde erzählt, dass es nur eine Frage sei, sich in unserem Berich zu registrieren. Es stellt eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Belegschaft dar, sich selbst über medizinische Bedingungen und Behandlungen zu informieren. Wichtige Persönlichkeiten sind nun in der Lage, Berichte und Anfragen an unseren Unterbezirk zu leiten, der 120 Meilen entfernt in Tutume liegt.

Geschrieben von Ndesanjo Macha.

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