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Sudan: Wenn der Tod Teil der Normalität wird

Kategorien: Frauen & Gender, Gesundheit, Jugend, Politik, Regierung, Religion, Wahlen

Für die meisten von uns ist es eine traumatische Erfahrung dem Tod eines Menschen beizuwohnen. Wenn man jedoch bereits seit langer Zeit vom Tod umgeben ist, handelt es sich nur noch “um einen dieser Tage” und es ist keine große Sache. Das ist die Erfahrung von SudaneseReturnee [1](Sudanheimkehrer), nachdem er nach Jahren in Europa nach Juba, im südlichen Sudan zurückkehrte. Ein Ort der seit zwei Jahrzehnten Schauplatz eines blutigen Krieges geworden ist:

Lange Zeit wusste ich nie, warum ich immer dachte, in jungen Jahren zu sterben. In Juba sprechen die Menschen über die Tragöde und den Tod häufiger als die Europäer über das Wetter.

…Schon nach zwei Tagen in Juba passierte etwas, das mich erstaunte. Ich saß mit einigen Freunden zu Hause unter dem Nachthimmel.

…dann ertönten laute Schreie, die wie Angst, Verwirrung oder Furcht klangen.

… Es war ein Unfall… Sein Kopf war völlig entstellt… es sah aus, als wäre er sofort gestorben, nachdem er durch irgendwas getroffen worden ist. Dann hörte ich jemanden sagen, dass es einen anderen Todesfall gibt.

… Er sah offenkundig tot aus, aber manche Menschen knieten immer noch nieder, um seinen Puls zu fühlen und riefen ohne jegliche Leidenschaft “aaah, de intaaha!”(der hier ist erledigt!).

… Sie waren Brüder der gleichen Mutter!

… Die Menge verschwand langsam in der Nacht.. und für die meisten von ihnen, war es nur ein anderer Tag in Juba. Für die Mutter und mich, war es ein Tag, den wir nie vergessen werden.

SudaneseReturnee [2] fühlte sich auch krank. Er versucht nach Dr. Konyokonyo zu schauen, aber er konnte ihn nicht in seiner Klinik finden. Vielleicht weil Dr. Konyokony damit beschäftigt war einen Eintrag zu bloggen, der versucht Gesundheitsthemen im Südsudan [3] in den Vordergrund zu stellen.

Wie soll man entscheiden, welche Probleme man zuerst angehen soll? Als die Regierung des Südsudans ankam, versprach sie schnelle Abhilfe für viele Dinge zu schaffen, wie den Bau von Krankenhäusern, Kliniken und Gesundheitseinrichtungen, die es zuvor nicht gab. Alte Krankenhäuser sollen saniert, Gesundheitsstudien in allen Staaten gemacht werden. Was passierte?

Leider fielen viele der Versprechen ins Wasser… Wir müssen uns auf die medizinische Hilfe konzentrieren.

Drima, Der sudanesische Denker bloggte wie ein Kind für ein fehlgeschlagenes Attentat benutzt wurde [4]:

Augenzeugen berichten, dass ein unbekannter Man im Publikum einem Kind einen Sprengsatz gegeben hat und ihn bat zum Podium zu laufen, wo sich Kodi zu diesem Zeitpunkt aufhielt. Jedoch explodierte der Sprengsatz bevor es das Kind zum Podium schaffte

Auch veröffentlichte er dieses Bild [5] von Omar al-Bashir's kürzlichem Besuch in Italien, wo er den Papst traff!!

vatican_sudan_xoss103.jpg [6]

Little.Miss Dalu drückte ihre Gedanken über weibliche Genitalverstümmelung als sexuelle Gewalt aus [7]:

Ich betitelte diesen Eintrag mit “Weibliche Genitalverstümmelung als sexuelle Gewalt” weil ich glaube, dass die Verstümmelung als Akt der Gewalt gegen die Sexualität einer Frau geschieht. Der Akt macht sie zum Objekt, ihr Körper ist geschändet und ihre Sexualität ist verletzt(verschwiegen, beseitigt, als unwichtig angesehen). Ihr Körper ist als Objekt zurecht gemacht für die Freuden anderer(des Ehemanns). Aber es geht um Kontrolle, die verkleidet als “Schutz der Reinheit” daher kommt.

Wholehearteldly-Sudaniya (mit ganzem Herzen Sudanesin) stellte die Frage “Darfur: Wer will Frieden?” [8]

… Ein Angriff der Rebellen, der mindestens 10 Peacekeeper an einem Armeelager in der Darfurregion tötete, wurde international verurteilt.

(Quelle [9])

Ich wundere mich darüber, was die Leute von Darfur dazu zu sagen haben ” es ist wieder soweit…die egoistischen Idioten wollen den Frieden auf jeden Preis verhindern”

Der Sudanese American kommentiere Khartoum's jüngste Razzia der Sudanesischen Befreiungsbewegung [10]:

Das ist die Art von Vorfällen, welche die Versuche aus dem Sudan ein vereinigtes Land zu machen, noch schwerer gestalten. So wird die falsche Nachricht übermittelt, nicht nur an die Südsudanesen, sondern auch an den Norden. Hoffnungen, dass mit den nationalen Parlamentswahlen in zwei Jahren, eine ‘einheitliche Regierung’ den Weg für den demokratischen Wandel und die Akzeptanz der Wahlergebnisse durch den regierenden Nationalkongress kommen könnten, sind nun zweifelhaft.

Erlauben sie mir zum Schluss diese Zusammenfassung von Stimmen der sudanesischen Blogsphäre symbolisch mit dem Hinweis auf den Beitrag von Path2hope (Pfad zur Hoffnung) zu schließen, der den Titel trägt “Neue Anfänge” [11]:

Ich kam in England an und ich kann glücklich sagen, das Wetter hat mich nicht enttäuscht, es war grau und windig mit wenig Schauern, gerade wie ich es erwartet habe.

… Morgen nehme ich den Zug zur Universität. Gott weiss was mich erwartet, aber ich hoffe auf das Beste:) wünsch mir Glück!

Während es sicher positive Dinge gibt die im Sudan geschehen, passiert viel zu viel negatives. Wir Sudanesen brauchen einen neuen Anfang.

Geschrieben von SudaneseDrima [12].