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Japan: Japanischer Kameraman in Myanmar getötet

Kategorien: Humanitäre Hilfe

Während einer Demonstration am 27. September wurde der Japanische Fotojournalist Nagai Kenji getötet, als er über den fortweilenden Aufstand in Myanmar berichtete.

Anfänglich gingen die Nachrichtenmeldungen davon aus, dass Nagai durch eine “verirrte Kugel” getroffen wurde, nachdem Sicherheitskräfte das Feuer auf die Demonstranten eröffnet hatten. Der Oppositionspolitiker Hosaka Nobuto schrieb folgendes in seinen Blog [1]:

Letzten Abend wurde berichtet, dass der japanische Journalist Nagai Kenji gestorben ist. Anfänglich hieß es, dass er durch eine “verirrte Kugel getroffen worden ist”, als sich die Zahl der Informationen allerdings verdichtete, sickerte durch, dass er aus einer Entfernung von einem Meter erschossen wurde, während er Videoaufnahmen gemacht hat und es scheint wahrscheinlich, dass dieser Mord eines Journalisten durch die Soldaten der Militärregierung begangen worden ist.

Natürlich gibt es eine große Zahl von Bloggern, die schrieben das Nagai seinen Tod selbst zu verantworten habe, nachdem er sich in die Schußlinie begeben hatte. Viele andere verurteilten das Militärregime in Myanmar für seine Menschenrechtsverletzungen.

Ein interessanter Teil des Dramas war der Verwendung von Bildern. Die Morgen-und Abendausgaben von Asahi Shimbun [2] zeigten dasselbe Bild, aber das Bild in der Morgenausgabe war angepasst worden, damit man nicht sehen konnte, wie Nagai am Boden lag, nachdem er erschossen worden war, wie es der Blogger coral_island [3] beschrieb,

Schaut euch die zwei Bilder an. Sie sind absolut identisch. In der Morgenausgabe haben sie das Bild sorgfältig verändert, so dass man weder Nagai Kenjj, noch den Soldat der ihn erschossen hat sehen konnte. Die Bilder vermitteln einen verschiedenen Eindruck.

Besonders an diesem Fall ist, dass im Allgemeinen die japanischen Medien keine Bilder von Körpern zeigen. Aber in der Abendausgabe von Asahi, wird Nagai auf dem Boden gezeigt, während er immer noch versucht zu filmen, obwohl er bereits schwer verwundet ist.

Der Blogger Kyo no My News [4] hat eine Idee, warum im Nagai-Fall, möglicherweise von diesem Prinzip abgewichen wurde.

Wie dem auch sei, die TV Stationen hatten keine Probleme Bilder einer erschossenen Person zu zeigen. Das war keine Seifenoper. Es war real. Aber im Fall Nagai, wurde er im Bild erschossen, aber war noch am Leben. Ich schätze sie sagten es ginge in Ordnung, da es ja noch kein “toter Körper” war.