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Bangladesch: Kulturelle Wurzeln, Herausforderungen und Erfolg

Kategorien: Entwicklung, Essen, Geschichte, Kunst und Kultur, Technologie, Wirtschaft & Handel

„Wie effektiv eine Gesellschaft die Herausforderungen, die vor ihr stehen, bewältigen kann, hängt vor allem von ihrer Kultur ab.“

Shahzaman Mazumder [1] versucht die kulturellen Wurzeln Bangladeschs zu finden und liefert eine gute Analyse der Bangladescher:

Das extrem fruchtbare Delta, das man heute Bangladesch nennt, wird vor allem von Fischern, Webern, Töpfern und Bauern bewohnt. Die vielen Flüsse – und mehr noch die Sümpfe, Kanäle und Nebenflüsse – isolierten kleine Gemeinschaften uns verhinderten eine politische Ordnung für die ganze Bevölkerung.

Die Isolation von Gemeinschaft, die scheinbar nah beieinander liegen, hängt mit den verschiedenen Dialekten von Bengalisch. Der fruchtbare Boden, der relativ gute Lebensbedingungen ermöglichte, trug ebenfalls zu der Isolation bei: Die Menschen hatten keinen Ansporn, sich hinaus zu wagen.

Im Folgenden thematisiert er die charakterlichen Eigenschaften der Bangladesher, zu denen ein kleiner Denkhorizont, Aggressionsfreiheit, Bildung, soziales Denken und Gehorsam gehört. Die Aufspaltung in kleine Gemeinschaften behinderte immer die Entwicklung komplexer Institutionen in dieser Region. Viele Institutionen in Bangladesch, die dem Westen nachgeahmt sind scheitern, weil sie die kulturellen Eigenschaften ignorieren.

Die große Bevölkerung und die begrenzten Rohstoffe sind die größten Hindernisse für das Land. Utsay Dot Net führt die rekordverdächtigen Herausforderungen auf [2], denen ein durchschnittlicher Bangladesher ausgesetzt ist. Sie überleben noch immer:

Kannst du es dir nicht vorstellen? Das ist ein Rekord den wir bereits halten, jeder einzelne von uns. Die Tatsache, dass wir noch immer überleben und die Bevölkerung täglich wächst, obwohl wir täglich soviel giftiges in unserem Essen zu ins nehmen ist ein Wunder. Keine andere Gesellschaft kann von sich behaupten soviel Gift zu schlucken und noch immer am leben zu sein. Wir sind ja so gut …

Viele Bangladescher neigten dazu, auf alles aus Bangladesch herab zu blicken. Dhaka erklärt [3] das:

Als ich jung war (und das ist – anders, als ich es manchmal behaupte – eine ganze Weile her) gab es diese deutliche Gefühl, „Made in Bangladesh“ sei irgendwie nicht gut genug. Könnte man zwischen zwei gleich guten Produkten wählen, eines aus dem In- und einem aus dem Ausland, würden die meisten aus meiner Generation das ausländische wählen. Natürlich hatten wir meistens nur die Wahl zwischen einem hervorragenden ausländischem Produkt und einer zweitklassigen „Made in Bangladesh“-Variante.

Aber nun prescht Bangladesch nach vorn, überwindet die Hindernisse und gewinnt an Zuversicht. Von der Texilindustrie bis zur personalisierten Startseite können sie Produkte aus Banglasesch behaupten.

Bangladesch nährt sich (jetzt) der ganzen Welt ziemlich an. Was wir aber nicht herstellen sind Armani-Shirts. Nun, vielleicht tun wir das doch, aber „sie“ machen das Logo drauf und stecken die Gewinne ein, wenn unsere Elite die Shirts kauft.

… [Pageflakes [4]] ist eine personalisierte Startseite mit unterschiedlichen Modulen („Flakes“), aus denen man sich die Seite von Grund auf zusammenstellt und auf die gewünschten Inhalte anpasst.

Was ich wirklich interessant fand ist, dass ihr technischer Direktor [5] ein Bangladescher ist. Laut 3rd world view arbeiten [6] derzeit 18 Bangladescher für das Projekt; Patricia von Underdogs Fight Back [7] berichtet, dass drei Ingenieure aus Bangladesch die ursprünglichen Entwickler waren.

Der Blogger fordert seine Leser aus Bangladesch auf, Produkte aus dem eigenen Land zu bevorzugen – nicht nur, weil sie von vergleichbarer Qualität sind, sondern auch weil sie das Land stolz machen.